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Sebastiansfriedhof
Aktualisiert am 06.12.2020 | ca. 5 Minuten Lesezeit
Der berühmte Friedhof in der rechten Salzburger Altstadt ist bekannt aufgrund der berühmten Salzburger, die hier ihre letzte Ruhestätte eingenommen haben
Auf dem Friedhof an der Linzergasse findet man das Grab von Constanze von Nissen, die Ehefrau von Wolfgang Amadeus Mozart und Mozarts Vater Leopold Mozart sowie das Mausoleum von Wolf Dietrich und das Grab von Paracelsus.
Berühmte Salzburger im berühmten Friedhof
Der Sebastiansfriedhof: grüner Rasen, überwucherte Gräber, Arkaden ringsum, in der Mitte das opulente Mausoleum von Erzbischof Wolf Dietrich.
Wandert man durch die Linzergasse, von Beginn bei der Staatsbrücke, ein wenig aufwärts, gelangt man gegen Ende der der Einkaufsstraße, die hinter der Getreidegasse wohl immer die zweite traditionelle Salzburger Geschäftsstraße bleiben wird, an das Portal der Sebastianskirche, der Mauer entlang weiter ist links der Eingang zum St. Sebastians Friedhof.
Campo Santo in Österreich
Ein unscheinbarer Eingang führt zum Sebastiansfriedhof: links die Sebastianskirche, rechts angrezende Geschäfts- und Wohnhäuser
Betritt man den Friedhof, gelangt man in einen völlig eigenständigen Bereich, ein Friedhof, der ganz untypisch für Salzburg ist. Gestaltet wurde er um 1600 von Andrea Bertoleto aus Como, der ihm ähnlich eines italienischen Campo Santo anlegte, in Auftrag von Wolf Dietrich. Ein Hof umfasst von Laubengang, einem nach innen offenen Bogengang mit 88 Gruftlauben. Als Vorbild galt Camposanto Monumentale, der Friedhof neben dem Dom von Pisa. Der Sebastiansfriedhof war mit dem Friedhof von St. Peter Stadtfriedhof und bis 1888 Hauptfriedhof der Stadt. 1599 musste der Domfriedhof weichen, um Platz für den Residenzplatz zu schaffen. Dies war eine der großen Baumaßnahmen von Wolf Dietrich, die der Stadt Salzburg ihr barockes italienisches Flair verliehen. Makabres Detail am Rande: der Baumeister der Gabriels-Kapelle Elia Castello war der erste, der auf diesem Friedhof begraben wurde.
Familiengrab Mozart
Das Familiengrab Mozart: mit Mozarts Witwe Constanze, Leopold Mozart, Mozarts Nichte und Mozarts Großmutter, sowie einer Tante Constanzes und Constanzes zweitem Ehemann.
Die Grabstätte der Mozarts im Sebastiansfriedhof liegt knapp nach dem Eingang im Innenhof des grün umrankten Friedhofes. Es ist wohl das am häufigsten besuchte Grab auf diesem Friedhof. Folgende Inschriften findet man auf dem Grabstein: Constantia von Nissen, der Witwe Wolfgang Amadeus Mozarts (1763 - 1842), geborene von Weber, Genovefa Weber (1764 - 1798), Opernsängerin und Constanzes Tante und Mutter von Carl Maria von Weber, Leopold Mozart (1719 - 1787), er wurde in der Kommunalgruft in den Gruftarkaden des Friedhofs beigesetzt.
Ebenfalls im Mozart-Familiengrab zur letzten Ruhe kamen: die Großmutter mütterlicherseits von Mozart Euphrosina Pertl und Jeanette Berchtold von Sonnenburg, Tochter von Maria Anna Mozart, auch Nannerl genannt, Mozarts Schwester. Mozarts Schwester Nannerl wurde auf eigenem Wunsch im Kommunengrab im Petersfriedhof beerdigt.
Mozarts Mutter Anna Maria Mozart verstarb überraschend während einer Parisreise. Sie wurde auf dem Friedhof der Kirche Saint-Eustache in Paris bestattet. Wolfgang Amadeus selbst wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße beigesetzt.
Rechts und links vom Grabstein findet man folgende Inschrift, die teils aus Friedrich Schillers Elegie auf den Tod des Jünglings stammt:
Zeuch, Du Holder, zeuch im Pfad der Sonne,
Lächle weiter der
Vollendung zu,
Lösche nun den edlen Durst nach
Wonne,
Gramentbund'ner, in verklärter Ruh.
Fahr' denn wohl, Du
Trauter meiner Seele,
Eingewiegt von meinen Segnungen,
Schlummre
ruhig in der Grabeshöhle,
Schlummre ruhig bis auf's Wiedersehen.
Wieder aufzublüh'n werd' ich gesä't,
Der Herr der Erndte
geht,
Und sammlet Garben,
Uns ein - uns ein, die starben!
Mausoleum Wolf Dietrich
Die Mitte des Friedhofs ziert das Mausoleum von Erzbischof Wolf Dietrich, die Gabrielskapelle, der 1559 bei Bregenz geborene, verstarb 1617 in Gefangenschaft auf der Festung Hohensalzburg in Österreich. Sein Mausoelum ließ er ebenso im italienischen Stil errichten. Er ist einer der wenigen Erzbischöfe Salzburgs, die nicht im Dom begraben wurden.
Eigens angefertigte bunte Kacheln wurden im Inneren der Gabriels Kapelle verfließt, oppulente barocke Kunst sieht man in den Marmorstatuen und Verzierungen. Das Grab selbst ist im Boden der Kapelle: Legenden besagen, dass der große Umgestalter der Stadt mit Plänen des Dombaus sitzend beerdigt wurde, dieses Gerücht wurde widerlegt, zumindest bezüglich der Körperhaltung.
Das Grabmal des Forschers und Arztes Theophrastus Paracelsus ist im Durchgang zwischen Friedhof und Sebastianskirche. Paracelsus war eine Zuschreibung für den Philippus Theophrastus Aureolus Bombast von Hohenheim. Das Grab bestand bereits bevor der Friedhof im italienischen Stil umgebaut wurde. Die lateinische Inschrift der Grabplatte lautet: "Hier ruht Philippus Theophrastus Paracelsus, ausgezeichnet als Doktor der Medizin, der jene grässlichen Krankheiten Aussatz, Zipperlein, Wassersucht durch seine wunderbare Kunst heilte, seine Habe und Gut unter die Armen verteilen ließ und im Jahre 1541, am 24. September, sein Leben mit dem Tod vertauschte." In dieser Ecke des Friedhofes gibt es einen weiteren, kleinen Ausgang. Hier gelangt man zum Bruderhof, einem Kloster, das zwischen Linzergasse und Paris-Lodron-Straße liegt.
Arkaden rund um den Sebastiansfriedhof. Gruft um Gruft reiht sich an die Außenmauer, auf Untersberger Marmor wandelt man auf den Grabstätten.
Wer sich für Kirchenbaukunst und Marmorskulpturen interessiert, im inneren der Sebastianskirche sieht man Altarblätter der heiligen Familie, der Heiligen Rochus und Florian von Johann Michael Sattler gemalt und die heilige Barbara, die von Sebastian Stief stammt. Nicht zuletzt aufgrund des Familiengrabs der Mozarts ist der Friedhof von St. Sebastian Teil von Stadtführungen, Reiseführer geleiten ihre Gäste auf Mozarts Spuren in diesen ruhigen Ort der Erinnerung.
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